Unsere Großen


Das letzte Kindergarten-Jahr ist für unsere „Großen“ ein ganz besonderes Jahr.
Unsere „alten Hasen“ haben sich in der Regel gut eingelebt, haben Freundschaften geschlossen,
sind immer selbständiger in ihrem Handeln und bewegen sich meist sicher im Gruppengeschehen.
Inhaltlich erarbeiten wir u.a. Inhalte des Würzburger Trainingsprogramms „Hören, lauschen, lernen“.
Das Ziel dieses Trainings ist es, eventuellen Problemen, die das Kind beim Erlernen der Schriftsprache haben könnte, gezielt vorzubeugen. Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben entwickeln sich nicht erst im Grundschulalter. Viele betroffene Kinder zeigen bereits im Vorschulalter Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass sie diese Schwierigkeiten herausbilden. Mithilfe des Bielefelder Screenings und einer anschließenden gezielten Förderung (ca. 20 Wochen) wird diesen jedoch zu einem frühen Zeitpunkt begegnet.
Um einen guten Übergang vom Kindergarten in die Grundschule zu ermöglichen, ist es wichtig, dass das Kind zum Akteur seines Übergangsprozesses wird und so die eigenen Kompetenzen stärken. Die Wissenssoziologie geht davon aus, dass Kinder aus der Deutung des Lebensalltags Gebrauchswissen sammeln. Mit dem Verständnis von verschiedenen Lebenssituationen richten sie ihre Handlungsfähigkeit immer wieder neu aus. Die Unterstützung des Neugierverhaltens und Entdeckerdrangs, das Aufgreifen der Begeisterung für die in der Welt des Kindes aktuell wichtigen Situationen und das Ermöglichen von Erfahrungen lässt sie persönlich und individuell wachsen.
So erarbeiten wir täglich mit jedem Kind und auch  innerhalb von speziell auf die Großen ausgerichteten Projekttagen sehr ausführlich unterschiedliche Themen. Durch systematische Beteiligung werden sie stark.
Durch die sog. „Hilfe zur Selbsthilfe“, kann das Kind sein eigener Lehrer werden und für das Leben lernen.
Kinder haben beim Start in die Grundschule andere Erwartungen als Eltern und Pädagogen. Sie messen etwa bereits bestehenden Freundschaften aus der Kindergartenzeit eine große Bedeutung zu und hoffen zudem, neue Freunde zu finden.
Unser Anliegen ist es, sie für alles, was sie im nächsten Lebensabschnitt erwarten wird, stark zu machen.
Sie sollen mit einem guten „Rüstzeug“ ausgestattet sein, dass aus unterschiedlichen Kompetenzen besteht.
Wenn sie das, was wir ganz am Anfang hier unter: „Was wir den Kindern mitgeben wollen für das Leben“ mitnehmen, haben wir als Wegbegleiter auf diesem Stück Lebensweg gemeinsam mit Ihnen als Eltern eine
gute Basis geschaffen.
 

Unsere Großen

Brief an seine Enkelin von Joachim Gauck

Liebe Josefine,
es ist ein großes Geheimnis, dass,
wenn wir selber verzagt sind,
oft Menschen da sind,
die einen stabileren Grund unter den Füßen haben
oder einen Kern in sich, dem sie trauen.
Die Menschen, denen ich nachlebe,
hatten ihn aus ihrem Glauben.
Sie vertrauten darauf, dass dieses Bibelwort stimmt:
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst,
ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“
Zu hören, zu glauben,
sich darauf zu verlassen,
dass wir ganz zuletzt nicht mehr unserer Angst gehören,
sondern Gott,
dass eine stärkere Liebe existiert als die,
die wir Menschen zustande bringen,
das, Josefine, lässt manche Menschen
Hoffnung finden, wenn andere aufgeben.
Wir können Angst nicht aus der Welt vertreiben. Aber Gott
und diesen Menschen sei Dank,
denn sie bleibt nicht unsere Herrin.
Weit wird das Land, wenn Menschen das glauben,
und ruhig unser ängstliches Herz.
Das meint, darauf hofft und das glaubt
dein Großvater.